Ihr Verband

Die Interessenvertretung der bayerischen Fleischer
Der Fleischerverband Bayern ist die Interessenvertretung der bayerischen Innungsmetzger. Er vertritt die Anliegen und Wünsche der Handwerksbetriebe gegenüber Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Präsentiert wird der Fleischerverband durch den Vorstand, dem der Landesinnungsmeister vorsteht.

Das Tagesgeschäft und Verwaltungsaufgaben werden in der Augsburger Geschäftsstelle bearbeitet. Hier sitzen neben dem Geschäftsführer des Landesinnungsverbandes auch die Berater, die die Innungsmitglieder in den verschiedenen Gebieten auf dem Laufenden halten.

Rückblick: Tradition mit stolzer Bilanz

Eine der wichtigsten Aufgaben der Zünfte des Mittelalters war die Aus- und Weiterbildung ihres handwerklichen Nachwuchses. Zwar sind die Zünfte längst Geschichte, doch ganz wesentliche Grundlagen ihrer Arbeit wirken noch heute, weil sie sich bewährt haben und Besseres sich nicht finden lässt. Es sind dies die beruflichen Bildungssprossen Lehrling-Geselle-Meister wie auch die ganzheitliche Ausbildung in der fachspezifischen Praxis und Theorie, Duales System genannt. Der Landesinnungsverband für das bayerische Fleischerhandwerk als Dachverband der bayerischen Fleischer-/Metzger-Innungen hat sich von Anfang an in besonderem Maße für die Weiterbildung des fleischerhandwerklichen Nachwuchses eingesetzt. Leider sind jedoch keine Unterlagen aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg vorhanden, so dass wesentliche Entscheidungen und Ereignisse datenmäßig nicht direkt zu belegen sind.

Die lückenhaft nachweisbare Geschichte lässt aber vermuten, dass der Fleischerverband Bayern spätestens im Jahr 1888 gegründet war. Im Verbandsheft zur Tagung des Landesinnungsverbandes im Jahr 1959 in Fürth gibt der damalige Obermeister Hermann Belz aus der Innungs-Chronik Fürth den Hinweis, „der 8. Fleischerverbandstag am 28. Juni 1896 habe positive Auswirkungen auf die Innung Fürth gehabt“. Ein Jahr zuvor, vom 15. – 16. Mai 1895, fand der bayerische Verbandstag in Schweinfurt statt. Somit könnte der Fleischerverband Bayern heuer sein 126. Gründungsjahr feiern.

Von 1945 bis 1947 war der Verband zunächst in der Handwerkskammer für Schwaben untergebracht. Nach der Wahl von Karl Gietl zum Landesinnungsmeister im Jahr 1947 wurde die Geschäftsstelle nach München, Kapuzinerplatz 6, verlegt. Ab 1974 zog er um nach Augsburg, Proviantbachstraße 7. Durch den Umzug der Verwaltung in den Neubau zum 1. Dezember 2008 hat sich nur die Hausnummer geändert – auf Proviantbachstraße 5.

Die gesetzlichen Pflichtaufgaben eines Landesinnungsverbandes sind in § 81 Handwerksordnung festgelegt. Über diese hinaus nimmt der Fleischerverband Bayern aber auch die sogenannten „Kann-Aufgaben“ und freiwillige Aufgaben wahr, indem er seit 1974 eine fachlich-technische und eine betriebswirtschaftliche Beratung anbietet. Beide Einrichtungen werden von den Mitgliedsbetrieben rege in Anspruch genommen. Der Verband ist auch Tarifvertragspartei für das bayerische Fleischerhandwerk. Vor allem führt er als Träger eine Fachschule, die weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannte Fleischerschule Augsburg. Wegen des großen Angebotes der Schule, das nach der baulichen Erweiterung keine Wünsche mehr offen lässt, und ihrer fachlichen Kompetenz, die auch zur Ausführung von Verbandsaktivitäten herangezogen wird, werden die Fleischerschule Augsburg und die Akademie des Fleischerhandwerks nun unter der neuen und treffenderen Bezeichnung „Bildungszentrum des Fleischerhandwerks“ geführt.

Als größter Landesverband im Deutschen Fleischer-Verband trägt unser Verband eine besondere Verantwortung. Er ist er in vielen Bereichen tonangebend. Beispielhaft erwähnt seien nur die Beteiligung an der Internationalen Handwerksmesse München mit einem repräsentativen Stand des Fleischerhandwerks und einer lebenden Werkstatt seit 1973, die Freiwillige Selbstkontrolle von 1975 bis 1981 und die unmittelbar daran anschließende Freiwillige f-Qualitätsprüfung seit 1982 oder die jährliche Ausarbeitung der Aufgaben für die landeseinheitliche Gesellenprüfung der Fleischer/innen- und für die landeseinheitliche Abschlussprüfung der Fachverkäufer/innen im Fleischerhandwerk.

Die Hauptaufgabe aber besteht in der Betreuung der bayerischen Fleischer-/Metzger-Innungen, der Wahrnehmung der Mitgliederinteressen auf allen Ebenen, insbesondere auch auf der politischen und rechtlichen Ebene, der Beratung der Mitgliedsbetriebe und der Mitarbeit und Interessenswahrung innerhalb der Handwerksorganisation. Ein immenser Vorteil ist sicherlich die ständige Rückkoppelung von Erfahrungen aus den Mitgliedsbetrieben und dem eigenen Bildungszentrum, die ein Abheben von der Basis verhindert und eine lebendige, betriebsnahe, gewinnbringende und zukunftsgerichtete Verbandsarbeit garantiert.

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